Erlebnisreiche Tage im Schullandheim Gleißenberg


Wir 63 Schülerinnen der Klassen 5 a und 5 b erlebten vom 27.09. – 01.10.04 aufregende Tage im Schullandheim Gleißenberg. Unsere Lehrkräfte, Schwester Eugenia und Frau Steger, Frau Kaniber und Herr Friedl hatten ein abwechslungsreiches Programm für den Aufenthalt zusammengestellt.

Nach der Ankunft hieß es, sich’s zunächst im Zimmer gemütlich zu machen. Darauf folgte ein kräftiges Mittagessen. Daran schloss sich der Feuer-Probealarm an. Bei der Hausrallye hatten wir das Haus zu erkunden und verschiedene Fragen zu beantworten. Anschließend bastelten wir ein Namensschild und einen Geburtstagskalender. Daneben blieb noch genügend Zeit, uns näher kennen zu lernen.

Dem Abendessen folgte der Küchendienst, der bei jeder Mahlzeit erledigt werden musste.

Anschließend ging es zur Nachtwanderung. Eine ländliche Idylle umfing uns – saftige Wiesen, Kühe auf der Weide, rundum die Berge und eine friedliche Stille. Berauf, bergab marschierten wir und nach einer guten Stunde fielen wir müde in unsere Betten, was uns aber nicht vom Plaudern – natürlich in Zimmerlautstärke – abhielt.

 

Der Dienstag war sehr anstrengend, denn wir fuhren nach Furth im Wald, besuchten dort den Wildgarten und die Unterwasserstation. Wir sahen eine Vielzahl von Biotopen und gewannen einen Einblick in das Leben verschiedener Tiere. Ein besonderes Erlebnis war das Reh namens Elli, das dem Besitzer und staatlich geprüften Naturführer Ulli Stöckerl zugelaufen ist.

Von dort aus ging es zum Museum Flederwisch „Die Zeitreise“. Dieses Industriegebäude hat unverändert 100 Jahre überstanden. Wir konnten Papier schöpfen, den Hammer schwingen, das Rauchen und Stampfen des 1890 gebauten Glühkopfmotors spüren - er ist Antrieb für mehrere Maschinen - sowie die Übertragungstechnik der Transmission beobachten, wir staunten über die damalige Buchdruckerkunst und durften Gold waschen und uns noch Andenken kaufen.

 

 

Weiter ging es zu den Further Felsengängen. Unter der Stadt erstreckt sich ein Labyrinth von mehreren Kilometern Länge. Diese Gänge wurden seit dem späten Mittelalter in den Gneis geschlagen und dienten u. a. als Bierkeller, Verstecke, Luftschutzkeller und Winterquartiere für Fledermäuse. Später wurden diese Gänge zugeschüttet. Herr Stöckerl, unser Experte, hat sie freigelegt. Im letzten Winter beseitigte er aus einem 40 m langen Gang rund 100 m³ Bauschutt, das sind 1000 Eimer Steine und Geröll, die er per Hand aus 15 m Tiefe ans Tageslicht tragen musste. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 100 % und 8° C sei das eine sehr schweißtreibende Angelegenheit gewesen, versicherte er uns. Ganz gruselig fanden wir diese Wanderung in der Tiefe. Es war ein langer, erlebnisreicher Tag, der bis zur Rückfahrt noch mit einem Eis abgerundet wurde.

Als Abendprogramm durften wir den Film „Lion King“ sehen. Dann ging es in die Betten.

 

 

Am Mittwochvormittag standen verschiedene Aktivitäten zur Auswahl, z. B. Tanzen, Tischtennis, Singen und Musizieren oder Basteln.

Nachmittags fuhren wir nach Waldmünchen ins Erlebnisbad „Aqua Fit“ und tobten uns so richtig aus.

 

Der Tag endete beschaulich. Jede Klasse versammelte sich gegen 20:00 Uhr in ihrem Kaminzimmer, ein Leseabend stand auf dem Programm. Herr Friedl war Experte für das offene, behagliche Feuer. Zunächst bildeten wir einen Stuhlkreis, später machten wir es uns auf Kissen und Decken am Boden gemütlich. Wir lasen uns lustige, aber auch traurige Geschichten vor und empfanden die besinnliche Stimmung als angenehm. Nach einiger Zeit zogen sich die Schläfrigen in ihre Zimmer zurück, die Munteren hörten sich noch Gruselgeschichten an.

Zu fortgeschrittener Stunde waren dann alle müde und fielen in den verdienten Schlaf.

 

Der Donnerstagvormittag war für das weitere Schuljahr sehr wichtig, denn wir wählten unsere Klassensprecherinnen. Da wir uns schon relativ gut kannten, ging es bei beiden Klassen recht schnell.

 

Darauf tat uns eine kleine, nicht zu anstrengende Wanderung in den Ort Gleißenberg bei strahlender Sonne gut.

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Verkehrserziehung. Ein Verkehrspolizist aus Waldmünchen informierte uns über richtiges Verhalten im Straßenverkehr. In diesem Zusammenhang machte er uns ganz besonders auf den sog. „Toten Winkel“ aufmerksam. Im Klassenzimmer erarbeiteten wir, was darunter zu verstehen ist, in einem Bus, den der Polizist als „Anschauungsmaterial“ mitgebracht hatte, konnten wir das theoretisch Gelernte praktisch nachvollziehen. Jede von uns durfte sich auf den Fahrersitz setzen und konnte im Seitenspiegel erkennen, wie groß dieser „Tote Winkel“ bei einem Bus bzw. Lastwagen eigentlich ist. Klar wurde uns dabei, wie wichtig es ist, sich dieser Tatsache im Straßenverkehr und ganz besonders auf dem Schulweg bewusst zu sein.

 

Ein wenig Zeit blieb uns dann noch zum Kofferpacken und zum Vorbereiten des Bunten Abends.

 

Um 19:30 Uhr begann unser Abendprogramm mit Tänzen, Sketchen, einem Quiz, mit Musik, Vorträgen und einer Preisverteilung. Prämiert wurden das „ruhigste Zimmer“, das „ordentlichste Zimmer“ und die Sieger bei der Hausrallye. Es ging lustig zu, alle waren begeistert. Der abwechslungsreiche Abend setzte sich noch in den Zimmern mit Gesprächen fort. Bestimmt schliefen viele erst nach Mitternacht ein.

 

 

Am Freitag mussten wir alle unsere Sachen schon vor 08:00 Uhr im Schuhraum haben. Bettenabziehen, Kehren, Müll trennen und entsorgen, daraufhin hatten wir uns wohl ein Frühstück verdient. Bis der Bus kam, mussten einige noch den Küchendienst leisten, die anderen konnten sich im Freien die Beine vertreten.

 

Wir stellten fest, im Schullandheim Gleißenberg kann man sich wohl fühlen. Die Heimleitung und die Angestellten sorgten gut für uns. Das Essen schmeckte, die Zimmer waren groß und hell, die Betten bequem, die Landschaft herrlich und die Lehrer verdienen dafür, dass sie rund um die Uhr für uns zur Verfügung standen und die vielen Vorbereitungen selbstverständlich übernahmen, ein ganz herzliches Dankeschön.

 

Uns Schülerinnen hat es sehr gut gefallen, weil wir viel gemeinsam unternommen haben und uns besser kennen lernten, aufeinander hören und Regeln einhalten mussten. Wir meinen, es hat uns gut getan, denn bei den vielen Aktivitäten für die Abreise ging es flott und reibungslos zu.