Am Mittwoch, dem 24. Oktober 2007 -wenige Tage vor dem Weltmissionssonntag- besuchte Msgr. Klaus Lettner die Niedermünsterschule. Die neunten und zehnten Klassen hatten ihn dazu eingeladen. Klaus Lettner ist seit 1985 im südlichen Afrika als Missionar tätig. Derzeit besteht eines der wichtigsten kirchlichen Arbeitsfelder in Namiba in der Betreuung und Versorgung von AIDS-Patienten.
Zu diesem Thema erläuterte der Missionar anhand von mitgebrachten Bildern die Situation und die Tätigkeit der katholischen Kirche in Südwestafrika. Die Catholic Aids Action (CAA) wurde von der katholischen Bischofskonferenz in Namibia im Jahre 1999 gegründet und möchte dieser Pandemie entgegentreten. Die Krankenhäuser im Land sind kaum mehr in der Lage,
HIV- positive Menschen aufzunehmen und schicken diese wieder zurück in ihre Familien. Dort sind die Familienmitglieder oft überfordert mit der AIDS-Thematik. In der Diözese Keetmanshoop wurde aus diesem Grund eine Freiwilligen-Initiative gegründet, deren Mitglieder betroffene Familien besuchen, bei der Pflege helfen, mit den Familien beten und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Somit kann eine ganzheitliche Betreuung sichergestellt werden, die staatlicherseits in keinster Weise erbracht werden kann. Drei Aspekte sind für die 35 Freiwilligen in Keetmanshoop wichtig, um den Menschen beizustehen:
a) Die Versorgung und Betreuung des Patienten zu Hause (viele sind bettlägerig).
b) Begleitung und Bestärkung der Patienten im Sinne des Evangeliums (gemeinsames Gebet).
c) Beratung und Hilfe für die Angehörigen des Patienten.
Die Ausbildung, die für diesen Dienst notwendig ist, wird von der Bischofskonferenz organisiert und finanziert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des AIDS-Projektes ist die „Suppenküche“. Durch Spenden finanziert wird für die –oft in Armut lebenden- AIDS-Patienten regelmäßiges vitaminreiches Essen ausgegeben. Diese Maßnahme unterstützt das Immunsystem und trägt dazu bei, dass sich das HIV-Virus nicht noch schneller entwickeln und ausbreiten kann.
Im Anschluss an den Vortrag ergab sich eine Diskussionsrunde, in der Klaus Lettner aus erster Hand Antwort auf die Fragen der Schülerinnen gab. Für viele der Schülerinnen wurde deutlich, wie gut es uns in Deutschland eigentlich geht. Ebenso kristallisierte sich heraus, dass der Glaube gerade den Kranken und Leidenden viel Kraft geben kann und somit zur lebens- ja überlebenswichtigen Arznei wird.
Schon im vergangenen Jahr unterstützte die Niedermünsterschule die Suppenküche in Keetmanshoop mit ihrer CD-Aktion des Adventsingens. Dadurch zeigt sich die Solidarität mit Menschen in einem fernen Land, mit denen die Lehrer und Schülerinnen der Niedermünsterschule durch den Glauben verbunden sind.