Pädagogisches Konzept


Im Zentrum unserer pädagogischen Arbeit stehen die Mädchen und jungen Frauen, die wir stark machen wollen für das Leben.

 

Für unsere pädagogische Ausrichtung gilt – modifiziert auf die spezielle Form der offenen Ganztagsschule – das Leitbild für die pädagogischen Einrichtungen der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau. Dort heißt es in der Präambel:

 

Zusammen mit unseren Mitarbeiterinnen fördern wir gezielt Begabungen, unterstützen Lern- und Leistungsbereitschaft, stärken Sozialkompetenz und Verantwortungsbewusstsein.

 

In unserer pluralistischen Gesellschaft ist unsere Wertevermittlung ausgerichtet am christlichen Welt- und Menschenbild. Wir achten die Würde des Einzelnen, begleiten den Prozess der personalen Entfaltung, legen Wert auf ein gutes Miteinander, suchen die bewusste Auseinandersetzung mit dem Glauben und schärfen den Blick für die Herausforderungen der Zeit.

 

In Fortführung des Auftrags der Gründerin setzen wir als Schwerpunkte:

  • Verantwortungsvoller Umgang mit der Schöpfung
  • Geschlechtergerechte Erziehung
  • Dialog der Religionen und Kulturen
  • Sorge um Benachteiligte.

In der konkreten Umsetzung gestaltet sich dieses Leitbild folgendermaßen:

Erfahrene Pädagoginnen – eine Erzieherin als pädagogische Leiterin sowie Volksschul- und Realschullehrerinnen – betreuen die Mädchen während des Besuchs der offenen Ganztags-schule. In der Hausaufgabenzeit sind sie festen Gruppen zugeordnet, die jeweils von einer Fachkraft geleitet wird. So erfahren sie Beständigkeit und können soziale Beziehungen auf-bauen. In dieser Zeit wird Wert gelegt auf eine Atmosphäre der Ruhe, in der die Schülerinnen konzentriert und selbstständig lernen können. Der Austausch der Schülerinnen zu gegen-seitiger Hilfe ist zu gegebener Zeit möglich, Tutorinnen unterstützen Schülerinnen der 5. Klassen. Zusätzliche Lernhilfe wird durch Lehrkräfte in den Fächern Deutsch, Mathematik und BwR angeboten. Die Fremdsprachenassistentin der Schule fördert v. a. die Sprechfertigkeit in Englisch.

 

Ein gutes Miteinander und die Stärkung der Sozialkompetenz sind uns ein großes Anliegen. Die Mädchen lernen, aufeinander Rücksicht zu nehmen und andere in ihrer Art, unabhängig von Herkunft und Rasse, gelten zu lassen. Es wird eingeübt, sich an vereinbarte Regeln zu halten, höfliche Umgangsformen und Tischkultur beim Essen werden eingefordert. Sich an Erfolgen anderer mitfreuen zu können bzw. bei Erfahrungen des Scheiterns einander aufzubauen und zu ermutigen, gehört ebenso zum Miteinander wie die Unterstützung von schwachen Schülerinnen durch leistungsstarke. Eigene Interessen sollen vertreten und Wünsche anderer akzeptiert werden können. Gruppenübergreifende Beziehungen können sich vor allem beim Mittagessen und in der gemeinsam verbrachten Freizeit entwickeln.

 

Entsprechend dem Kirchenjahr werden religiöse Impulse gegeben und die Schülerinnen zum Nachdenken angeregt. Existentielle Fragen, z. B. beim Tod eines nahestehenden Menschen, sind Anlass, über den Sinn des Lebens zu sprechen und eine vertrauensvolle Grundeinstellung zu vertiefen.

 

Die Sicht der Umwelt als Gottes Schöpfung, die uns anvertraut ist, führt zu einer Wertschätzung allen Lebens und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur. Dies zeigt sich konkret in der sorgsamen Verwendung von Materialien und im sparsamen Energieverbrauch wie auch im Interesse für aktuelle Umweltthemen.

Die Wertschätzung allen Lebens schließt auch die eigene Person mit ein. Jede einzelne Schülerin wird in ihrer Einmaligkeit gesehen und bejaht. Diese Erfahrung des Angenommenseins vertieft das Selbstvertrauen und ermutigt zum Einsatz und Ausbau der eigenen Talente und Fähigkeiten. Eine Atmosphäre der Offenheit und des Vertrauens hilft, in der oft schwierigen Zeit der Pubertät die eigene Rolle zu finden, Geschlechtlichkeit positiv zu erleben und Freude am Frausein zu entwickeln.