Zwar nicht mit „Pauken und Trompeten“, aber doch zumindest mit beschwingten Klängen der Bläsergruppe wurden die 50 Absolventinnen der Mädchenrealschule Niedermünster in die Sport- und Mehrzweckhalle am Donauufer geleitet. Abschiede seien oft zwar schwierig, doch gehörten sie ebenso zum Leben wie Veränderungen und nach sechs Jahren dürften die Absolventinnen heute die Schule mit dem ersehnten Zeugnis der Mittleren Reife verlassen, meinte Konrektorin Edith Scharm bei der Begrüßung der geladenen Gäste. Die Ergebnisse waren erfreulich gut, immerhin steht bei 18 Schülerinnen die 1 vor dem Komma! „Heute ist quasi der Erntetag“, so Schulleiterin Sr. Rita, „der euch Wege in der Zukunft öffnen wird.“ Sie lobte die Schülerinnen für die von ihnen erlangte Reife und hob die von ihnen übernommene Verantwortung nicht nur für ein gutes Klassenklima hervor. In ihrer Rede bezog sie sich immer wieder auf das Buch des Geigenbauers und Physikers Martin Schleske, „Herztöne“, und sprach den Mädchen Mut zu, Chancen zu nutzen, ihre Talente auszubauen und beherzt zu sein, denn „das Herz ist ein Organ des Himmels und der Erde zugleich“ zitierte die Schulleiterin den Geigenbauer. „Demokratie braucht Mitwirkung!“, daran erinnerte der stellvertretende Landrat Willibald Hogger in seinem Grußwort. Das Ehrenamt sei dazu ein wichtiger Beitrag und wirke auch als Kitt in unserer Gesellschaft. Deshalb sollten sich die Mädchen in einem Ehrenamt engagieren, wünschte er sich und lobte, dass viele dies bereits machten, was zeige, dass die Schule Werte vermittle. Die Vorsitzende des neu gegründeten Fördervereins der Schule, Frau Bernadette Dechant, sprach von den vielen Möglichkeiten, die die Realschule eröffne und betonte, welch gutes Rüstzeug den Mädchen zusammen mit Herzensbildung in der Schule vermittelt worden sei, denn: „Nicht nur die Noten zählen im Leben!“ Die Schülerinnen könnten mit dem Erhalt der Mittleren Reife freilich die Hände noch längst nicht in den Schoß legen, es sei nur das erste Etappenziel erreicht, mahnte die Vorsitzende des Elternbeirates, Anita Michl. Dieser Tag sei der Startschuss, den eigenen, persönlichen Weg zu finden. Dazu sollten die jungen Frauen ihren Gedanken Flügeln verleihen und dabei den Humor nicht verlieren. Potenzial dazu haben die jungen Frauen, wie sich in den gelungenen und humorvollen Abschiedsreden der Klassensprecherinnen der beiden Abschlussklassen zeigte.
Edith Scharm